Tränenreicher Abschied von den Krakauer Jugendlichen

Jugendaustausch des „Initiativkreises Brücke zwischen Krakau und Dormagen“ ging kurz vor den Herbstferien zuende. – Reichhaltiges und vielfältiges Programm in der Weichselmetropole und ihrer Umgebung

 Für 19 Jugendliche aus Dormagen, diesmal allesamt Schüler der EF und der Q1 des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, hieß es Koffer packen für den Besuch der polnischen Gastgeber, hauptsächlich Gastschülerinnen und –schüler des 1.Krakauer Privatgymnasiums „Josef Pilsudski“. Frau Wysocka, Krakauer Kollegen der beiden begleitenden Lehrkräfte des BvA Frau Gilliar und Herr Kraegeloh, unterstützt durch die ehemalige Sekretärin des BvA, Frau Balkenborg, hatte ein Programm zusammengestellt, das kulturelle und historische Themen der deutsch-polnischen Geschichte wie auch erlebnispädagogische Aspekte berücksichtigte.

Autosave-File vom d-lab2/3 der AgfaPhoto GmbH

 Die deutsche Gruppe nach der Besichtigung des Wawel, des Krakauer Stadtschlosses.

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Bei strahlendem Herbstwetter im Schlosshof von Piekowa Skala

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Die Dormagener Jugendlichen auf dem Gelände des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Links Frau Wysocka, die Krakauer Betreuerin.

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Hilf mit die Welt retten: Am Fuße der Berge des Ojcow- Nationalparks, woe die Wanderer Holzstangen aufstellen, damit der Fels nicht um- und die Welt nicht einstürzt!

 

So ging es Tag nach der Landung in Kattowitz und der Begrüßung in der Krakauer Schule in per Bus in den Nationalpark Ojcow, wo eine Schlossbesichtigung, die Erkundung steinzeitlicher Höhlen und ein gemeinsames Bratwurstessen am Lagerfeuer anstanden.

Gemeinsames Klettern und Bowling stärkten den Zusammenhalt der Gruppe, die sich im vergangenen Jahr in Dormagen bereits kennengelernt hatte. Eine Führung durch das nächtliche Krakau und die Besichtigung des Wawel, der Altstadt sowie des alten jüdischen Viertels Kazimierz waren weitere Höhepunkte für die Besucher aus dem Rheinland. In der ehemaligen Emaillewarenfabrik des Industriellen Oskar Schindler (die nun ein Museum beherbergt) in Plaszow, wo während der deutschen Besatzung Krakaus das Ghetto bestand, konnten sich die Jugendlichen eine eindrückliche Vorstellung davon machen, unter welchen Bedingungen die jüdischen Krakauer zwischen 1939 und 1945 leben mussten. Einen Tag lang besuchten die Jugendlichen auch den Ort Oswiecim, wo sie unter fachkundiger Führung das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz (Stammlager) und die Fabrik des Todes in Birkenau besuchten.

Ein gemeinsamer Abend mit Vorführungen der polnischen und deutschen Jugendlichen beendete den offiziellen Programmteil.

Welche Wertschätzung vonseiten der Krakauer Gastgeber der Arbeit des „Initiativkreises Brücke zwischen Krakau und Dormagen“ entgegengebracht wird, lässt sich vielleicht daran bemessen, dass kein Geringerer als einer der stellvertretenden Stadtpräsidenten Krakaus, Herr Josef Mattusch, die deutsche Delegation im Rathaus persönlich willkommen hieß und Präsente verteilte. Der Initiativkreis blickt auf einen nunmehr fast 30 Jahre alte Tradition zurück, die mitgeholfen hat, das Verständnis für die Belange des jeweiligen Gastlandes zu vertiefen, die Kenntnis der deutsch-polnischen Geschichte zu vergrößern und Freundschaften zu knüpfen. Der tränenreiche Abschied bei der Abfahrt der Jugendlichen aus Dormagen hat dies zur Genüge bewiesen. – An dieser Stelle möchte der Initiativkreis seiner Gründerin und langjährigen Mitfahrerin Frau Rahnenführer aus Gohr die besten Genesungswünsche übermitteln. Zum allerersten Mal konnte sie die Fahrt nach Krakau nicht mit antreten. Auf das nächste Mal!

Lars Kraegeloh