Exkursion des Projektkurses Fotografie nach Düsseldorf

Am 15. Januar 2025 unternahm der Fotokurs der Q1 des BVA gemeinsam mit Frau Bergins eine Exkursion nach Düsseldorf. Ziel des Ausflugs war das Museum K21, das sich im ehemaligen Ständehaus am Kaiserteich befindet. Neben der Besichtigung der Ausstellung „O Mensch“ von Lars Eidinger planten wir, die Stadt zu erkunden und besondere Momente mit der Kamera festzuhalten.

Der Tag begann mit einem gemeinsamen Treffen am Bahnhof in Dormagen. Von dort fuhren wir mit der Bahn nach Düsseldorf, genauer gesagt nach Bilk. Während der Fahrt unterhielten wir uns angeregt und tauschten bereits erste Ideen für unsere Fotografien aus.

In Düsseldorf angekommen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Museum, das etwa 15 Minuten entfernt lag. Unterwegs hielten wir immer wieder inne, da uns verschiedene Motive ins Auge fielen.

Unser erster Stopp war ein kleiner Park – an diesem Tag lag dichter Nebel über der Stadt, und der Boden war noch feucht. Diese besondere Atmosphäre ermöglichte uns stimmungsvolle Naturaufnahmen, die die besondere Atmosphäre der Natur einfingen. Was wir dort bemerkten: Oft nehmen wir unsere Umgebung nur beiläufig wahr, doch durch die Linse der Kamera offenbarte sich die Schönheit in den scheinbar alltäglichen Szenen.

Neben Naturaufnahmen machten wir auch spontane Straßenfotografien, darunter Momentaufnahmen von Passanten und eine beeindruckende Aufnahme einer nebelverhangenen Kirche.

Am Museum angekommen, hatten wir noch zehn Minuten Zeit, die wir für weitere Bilder von der Umgebung nutzten unter anderem ein Gruppenfoto unseres Kurses.

Um 11 Uhr öffnete das K21, und wir traten ein. Nachdem jeder sein Ticket erhalten hatte, durften wir uns frei im Museum bewegen und die Ausstellungen auf eigene Weise erkunden.

Unser Hauptziel war die Ausstellung „O Mensch“ von Lars Eidinger.

Diese erste große Ausstellung, die sich ausschließlich seinem Werk widmet, präsentierte Fotografien und Videos, die Eidinger zwischen 2006 und 2024 mit seinem Smartphone aufgenommen hatte.

Seine Werke zeigen die Welt aus einem besonderen, abwechslungsreichen Blickwinkel, den er mit Offenheit und Humor vermittelt. Die Fotografien zeigen oft skurrile, teils intime Szenen aus dem Alltag, die von Einsamkeit, Obdachlosigkeit und menschlichen Widersprüchen erzählen. Eidinger versteht es, scheinbar Unscheinbares festzuhalten und mit seiner besonderen Sichtweise in Szene zu setzen.

Ergänzt wurde die Ausstellung durch Gedichte der japanischen Autorin Yoko Tawada, die die Themen von Eidingers Fotografien poetisch ergänzten.

Die Kombination aus Text und Bild machte den Besuch zu einem eindrucksvollen und nachdenklichen Erlebnis.

Neben der Ausstellung „O Mensch“ besuchten wir auch andere beeindruckende Werke im Museum.

Das K21 bot einen faszinierenden Einblick in zeitgenössische Kunst ab den 1990er Jahren.

Besonders beeindruckend war die Ausstellung von Katharina Sieverding, die im unteren Bereich des Museums zu sehen war. Ihre Werke bestehen aus großformatigen Fotografien, darunter viele Nahaufnahmen ihres eigenen Gesichts. Sieverding arbeitet auch mit Performance, Körperkunst und experimentellen Filmen und setzt sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander – von Nationalsozialismus und deutscher Identität bis hin zu Kriegen, Machtstrukturen und Umweltzerstörung. Ihre Ausstellung im K21 zeigte zentrale Werke aus fast 60 Jahren sowie ihr Archiv, das zum Nachdenken anregt.

Neben Sieverdings Arbeiten gab es weitere spannende Installationen.

Ein Highlight war die multimediale Installation „Socia/Sim“ (2020) von Hito Steyerl, die sich kritisch mit der digitalen Informationsflut und Künstlicher Intelligenz auseinandersetzt.

Ebenso interessant war die Doppelprojektion „Beweis zu nichts“ (2017) von Marcel Odenbach, eine filmische Collage über das Konzentrationslager Buchenwald und dessen Wandel zur Gedenkstätte.

Auch „Das Reich“ (2017) von Henrike Naumann stieß auf großes Interesse – eine Installation, die die unterschiedlichen Entwicklungen der ost- und westdeutschen Geschichte thematisiert.

Im ersten Obergeschoss besuchten wir das Archiv von Dorothee und Konrad Fischer, das die Geschichte der Düsseldorfer Galerie und ihrer Künstler*innen dokumentiert.

Direkt daneben befindet sich der Salon21, in dem regelmäßig Vorträge, Filmvorführungen und Diskussionen stattfinden.

Während unseres Aufenthalts hielten wir all diese Eindrücke fotografisch fest und setzten uns intensiv mit den Kunstwerken auseinander.

Nach dem Museumsbesuch spazierten wir zur Rheinpromenade. Dort nutzten wir die Gelegenheit, um weitere Aufnahmen zu machen – von der Architektur Düsseldorfs bis hin zum Rhein, der das Licht des Himmels widerspiegelte. Diese letzte Station bildete einen perfekten Abschluss für unseren Ausflug, da sie uns noch einmal die Vielseitigkeit der Stadt und die zahlreichen fotografischen Möglichkeiten vor Augen führte.

So neigte sich unsere Exkursion dem Ende zu. Jeder von uns konnte nicht nur viele schöne Momente mit der Kamera festhalten, sondern auch neue Perspektiven auf Kunst, Fotografie und die eigene Wahrnehmung gewinnen.

Es war ein lehrreicher und inspirierender Tag, der uns gezeigt hat, wie wichtig es ist, den Blick für das Besondere im Alltäglichen zu schärfen.

Dana Ohligschläger, Q1