Unser Erasmusaustausch mit einer Schule in Sizilien: Auseinandersetzung mit den europäischen Werten

Für uns als Europaschule ist die Auseinandersetzung mit europäischen Werten von enormer Wichtigkeit. Aus diesem Grund stand dieses Thema für den Europaprojektkurs der Stufe Q1 im Rahmen des Erasmus- Projektes „Förderung der europäischen Idee an Schulen“ im Vordergrund.
Im Rahmen des Projekts sollte ein Austausch mit einer Schule in Neapel stattfinden, der jedoch kurzfristig nicht zustande kam. Stattdessen konnten wir an einer italienischen Mittelschule in Etneo auf Sizilien unsere Arbeit zu europäischen Werten fortsetzen. Wegen des bestehenden Altersunterschieds von 2-3 Jahren schlüpften wir dort aber eher in die Rolle von Wissensvermittlern.
In der Nähe von Catania besuchten wir jeden Tag die dortige Schule, wo wir uns täglich auf einen anderen europäischen Wert konzentrierten. Die italienische Schule fand jedoch am interessantesten unsere SV und ihre Vermittlung demokratischer Werte. Dies konnten wir ihnen sehr gut darstellen, da fast die Hälfte der Schüler des Europa-Kurses auch in der SV sind.

Dennoch auch wir haben konkrete Ideen für die Weiterentwicklung des BVA als Europaschule in den nächsten Jahren mitnehmen können. Zum Beispiel haben wir die Idee, eine aktive künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Europa zu starten. Hierfür hatten wir die sizilianische Schule als Beispiel: Sie setzen sich auf einer kreativen Art mit Problemstellungen wie Gewalt gegen Frauen auseinander. Dank unseres Besuches in Sizilien werden diese Ideen nun in einem Q1-Projektkurs weiterentwickelt, wo die künstlerische Darstellung europäischer Werte im Vordergrund steht. Außerdem entstanden weitere Ideen,  wie ein möglicher Projekttag für die ganze Schule, ein europäisches Projekt im Differenzierungskurs der Fächerkombination Deutsch-Kunst in den Stufen 9-10 mit dem Schwerpunkt Europa sowie ein mögliches digitales Projekt für die jüngeren Schüler der Stufen 5-6, um den europäischen Gedanken und die damit verbundenen Werte früh zu fördern.

Nach der täglichen Zeit in der italienischen Schule, haben wir nachmittags an zwei Tagen Ausflüge gemacht. Wir waren unterwegs an die Küstenstadt Syrakus und haben das Essen und die typisch sizilianische Natur und Architektur genossen. An einem anderen Tag waren wir in Taormina, einer archäologischen Stätte, in der man altrömische Architektur, wie zum Beispiel ein Kolosseum oder das weltberühmte Ohr des Dionysius erfahren konnte. In Catania hat uns das teils regnerische Wetter nicht davon abgehalten, das berühmte Rathaus, die bekannte Kirche und den großen Fischmarkt zu besuchen. Von der ursprünglich griechischen Architektur ist dort allerdings nichts mehr übrig, stattdessen sahen wir viele Gebäude in römischem oder normannischem Stil. Auch das Wahrzeichen Catanias, der Elefantenbrunnen, haben wir uns angesehen. Der Fund von Elefantenschädeln dort gab übrigens den Anstoß für die Entstehung der Sagen über die  Zyklopen.

Das Projekt wurde von unserem Kurs innerhalb des Schuljahres komplett vorbereitetet.  Im Herbst des nächsten Schuljahres erwarten wir einen Gegenbesuch am BVA, damit wir insbesondere die neu gewonnene Idee der künstlichen Auseinandersetzung mit den aktuellen europäischen Themen  verwirklichen können.

Alles in allem konnten wir als Europakurs auf diese Weise europäische Zusammenarbeit hautnah erleben, unsere Englischkenntnisse anwenden, Unterschiede zwischen europäischen Schulen erkunden und sehr viel voneinander lernen. Zusammenfassend sieht der Kurs die Reise als eine äußerst interessante und bereichernde Erfahrung. Wir bedanken uns beim Erasmusprogramm für diese einmaligen Möglichkeiten.

Robert Walter, Q1