Jüdisches Leben hautnah

Ein Dialog mit dem Judentum kann nicht rein theoretisch im Klassenzimmer stattfinden. Echte Gespräche ergeben sich nur mit echten Menschen. Deshalb besuchte der ev. Religionskurs der 9. Klassen die Synagoge und das Albert-Einstein-Gymnasium (in Trägerschaft der jüdischen Gemeinde) in Düsseldorf.

Rabbiner Kaplan führte durch das Gotteshaus und erklärte u. a. die Bedeutung der Speisevorschriften mit vielen Beispielen aus dem Leben. So beteiligte er die SchülerInnen an der Interpretation theologisch komplexer Sachverhalte und ging auf alle Fragen ein. Im Gedächtnis blieben unseren 9ern besonders die personalisierten Sitzplätze und der Thoraschrein. Aber auch die Sicherheitsvorkehrungen am Eingang hinterließen Eindruck. „Es ist erschreckend, dass Polizeipräsenz und Sicherheitspersonal vor jüdischen Einrichtungen hier bei uns nötig sind!“, kommentierte eine Schülerin.

Das Highlight für die 9er war das Treffen mit vier Schülerinnen der Q1 des Albert-Einstein-Gymnasiums. Wortgewandt und sehr persönlich erzählten diese von ihrem Schul- und Familienleben. Von besonderem Interesse war, wie die jungen Frauen ihre Religion und Tradition in Düsseldorf im Alltag leben.  Da ging es um die Partnerwahl, den Freundeskreis und das Feiern des Schabbats. Die Schülerinnen, die im Zuge des Projektes „Meet a Jew“ über das Judentum informieren, haben uns mit ihrem Religionslehrer Herrn Grünfeld sehr herzlich aufgenommen. Vielen Dank! Während der Schulführung und auf dem Pausenhof kamen die SchülerInnen beider Schulen ganz ungezwungen ins Gespräch. Die uneingeschränkte Empfehlung unseres Kurses, diese Exkursion auch mit dem nächsten Jahrgang durchzuführen, fasst die positiven Rückmeldungen gut zusammen.

E. Kranz