So gewinnt man Freunde fürs Leben – der Spanischaustausch am BVA

Als Europaschule fördert das Bettina-von-Arnim Gymnasium in besonderem Maße die interkulturelle Kompetenz sowie die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler. In diesem Rahmen hatten wir, der Spanischkurs der Stufe EF, im Juni 2022 die Möglichkeit, nach Spanien zu fliegen, um an einem Austausch mit einer Schule in der andalusischen Stadt Huelva teilzunehmen.

Dabei hatten wir zwei Ziele: Zuerst wollten wir unsere Spanischkenntnisse verbessern, indem wir die Sprache in Familien und im Umgang mit den spanischen Schüler*innen übten. Fast genauso wichtig war es uns aber, die Kultur Andalusiens besser kennenzulernen, auch um später an unserer Schule darüber zu berichten und somit dazu beizutragen, die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler am BVA zu erweitern.

Unsere Partnerschule “IES San Sebastian” befindet sich in der Stadt Huelva, die zu den wichtigsten Kulturzentren Andalusiens gehört. Im Rahmen einer Stadtführung konnten wir viel über die einzigartige Geschichte Huelvas erfahren, beispielsweise dass Huelva vor über 2500 Jahren Zentrum der Tartessos-Zivilisation war, einer antiken Kultur, die schon vor der Römerzeit existierte. Außerdem konnten wir ein echtes römisches Aquädukt besichtigen, das in Römischen Zeiten als Wasserleitung diente. Ganz besonders überrascht waren wir davon, dass Columbus seine Reise nach Amerika von Huelva aus startete.

Neben der Geschichte interessierte uns besonders der typische Tagesablauf andalusischer Schüler, was sie gerne essen, welche Musik sie hören, was man in der Freizeit macht. Das Essen gehört zur Erkundung der Kultur natürlich dazu. Wir durften typische spanische Spezialitäten zum Frühstück probieren, die wir vorher meist nur aus unseren Spanischbüchern kannten: Churros mit heißer Schokolade oder das getoastete Weißbrot mit frischer Tomatenpaste und Olivenöl. Von den Meeresfrüchten, die in andalusischen Restaurants häufig serviert werden, wollten nicht alle von uns sie probieren. Einige von uns fanden allerdings Geschmack an Paella und anderen spanischen Spezialitäten.

Was uns ganz besonders auffiel, war der Unterschied im Tagesablauf: Man isst sehr spät abends, teilweise erst um 22 Uhr, und geht viel zu Fuß, denn es gibt nicht so viele Busse. Und, natürlich, die Aussprache war sehr besonders: In Andalusien spricht man das -s am Ende eines Wortes nicht aus, stattdessen wird die letzte Silbe betont, um den Plural anzuzeigen. Das fanden wir am Anfang sehr verwirrend, aber mit der Zeit haben wir uns daran gewöhnt.

Im September 2022 fand schließlich der Gegenbesuch der spanischen Schüler*innen am BVA statt. Es gab nicht nur ein vielfältiges Programm, um die deutsche – vor allem die rheinische – Kultur besser kennenzulernen, sondern die Gäste stellten auch Huelva und die Kultur Andalusiens in verschiedenen Spanischkursen am BVA vor. Dabei gaben sie sich große Mühe, in den Kursen, die erst seit August Spanischunterricht haben, sehr einfaches Spanisch zu sprechen und in sogenannten „Doppelkreisen“ mit jedem Schüler einzeln zu sprechen. In fortgeschritteneren Spanischkursen hielten sie z.B. Präsentationen, deren Ergebnisse mit Hilfe von KAHOOT spielerisch gesichert wurden. Da auch das Wetter nachmittags mitspielte, hatten wir eine sehr schöne, produktive Woche.

Grundsätzlich haben sich unsere Spanischkenntnisse sehr verbessert und wir haben Freund  fürs Leben gewonnen.

Tea Rekanovic, Q1