Vogelkundliche Exkursion am Baldeneysee

Am Baldeneysee in der Nähe von Essen-Kupferdreh gibt es eine unmittelbar am Wanderweg gelegene Graureiherkolonie, die hoch oben in den Bäumen brütet, zu sehen. Dorthin brach der Differenzierungskurs Biologie/Physik auf, um im Zusammenhang mit dem Thema “Vogelflug” Start- und Landemanöver bei Großvögeln zu beobachten.

Die Nester der Graureiher (umgangssprachlich auch Fischreiher genannt) liegen in den Baumkronen nah beieinander, dürfen aber nicht zu nah benachbart sein, da die Jungvögel ihre Exkremente am Nestrand sitzend ausscheiden und so die Nachbarsnester beschmutzen können. Auch kann man beobachten, dass die Nester aus groben Stöcken und trockenen Gräsern trichterförmig in Astgabeln errichtet wurden. In einigen Nestern waren bis zu drei Jungvögel zu erkennen.

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Der Graureiher startet vom Nestrand hüpfend mit großer Spannweite und gestrecktem Hals. Während der Flugphase, bei Erreichen der optimalen Flughöhe winkelt der Vogel den Hals z-förmig an und die Füße werden nah am Körper anliegend ausgestreckt. Zusätzlich wird die Spannweite der Flügel durch die aufgefächerten Schwungfedern vergrößert, so dass der Reiher gut durch die Luft gleiten kann. Die Flügelschläge erfolgen langsam in der Gleitphase, um so Energie zu sparen. Der langsame Ruderflug herrscht also vor.

Bei der Landung werden die Flügel z. T. in großer Spannweite, aber auch leicht angewinkelt schräg gestellt. Einzelne Schwungfedern sind sehr deutlich zu erkennen, weil sie keine einheitliche Tragfläche mehr bilden. Die Schwanzfedern sind zusätzlich in schräger Lage. Einzelne Deckfedern der Flügel werden nach oben gebogen. Die Beine liegen nicht mehr am Körper an, sondern werden nach vorne gestellt und die Zehen sind gespreizt, so dass sie bei Berührung eines Astes diesen umfassen können. Die großen, langbeinigen Graureiher müssen bei ihrer Landung auf den recht dünnen Ästen balancieren. Ihre Standfestigkeit erreichen sie mit den Flügeln in unterschiedlicher Winkellage und den gespreizten Schwanzfedern.

Insgesamt brachte die Exkursion sehr viel, da es anschaulicher ist, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.