Anti-Mobbing-Training für die Klassen 5-7

Stark gegen Gewalt!

 

Liebe Eltern!

Gewalt an Schulen ist ein Thema, das in den Medien immer häufiger auftaucht und nicht nur bei Eltern zu Verunsicherungen führt. Während uns Zeitung und Fernsehen über die Spitzen des Eisbergs „Gewalt“ informieren, wissen immer noch zu wenig Menschen über eine wesentlich häufigere Gewaltform an Schulen Bescheid: Mobbing.

Oft hört man in Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Jugendlichen Aussagen wie „Ich werde (von xy) gemobbt!“ Dies führt auf Dauer zu einer Verharmlosung des an sich schwerwiegenden Phänomens.

„Mobbing“ ist ein Begriff, den wir schon alle gehört haben, doch was genau verbirgt sich dahinter?

 

Es gibt vier klare Anzeichen für Mobbing:

Kräfteungleichgewicht : Das Mobbingopfer ist immer alleine und steht einem oder mehreren Mobbern und deren Mitläufern gegenüber.

Häufigkeit : Die Übergriffe auf das Opfer kommen mindestens einmal pro Woche vor.

Dauer : Die Übergriffe erfolgen bereits über einen längeren Zeitraum (Wochen oder Monate).

Konfliktlösung : Das Opfer ist aus eigener Kraft nicht in der Lage, das Mobbing zu beenden.

Mobbing-Übergriffe nehmen unterschiedliche Formen an und gehören leider zum Schulalltag: Beleidigen oder Beschimpfen, Auslachen von Mitschülern, Verbreiten von Unwahrheiten, Verstecken von Sachen, Zerstörung von persönlichem Eigentum, Anrempeln, Erniedrigen, Schubsen, Ausgrenzen. Gemeinsam sind ihnen vor allem die seelischen Verletzungen, die bei Kindern über lange Zeit nicht verheilen.

Hinhören satt totschweigen!

Mobbing kann an Schulen nur stattfinden, wenn die Gewaltsituation im Geheimen stattfindet (z.B. im Schulbus, in Ecken des Pausenhofs, in Umkleidekabinen beim Sport, auf den Toiletten) und tabuisiert wird. Die Anonymität und das „Totschweigen“ machen es Außenstehenden so schwer, angemessen zu reagieren. Oft bekommen Lehrer/innen oder Eltern gar nicht mit, dass Kinder gemobbt werden. Die Opfer selbst sind meist so eingeschüchtert, dass sie nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen.

Unser Anti-Mobbing-Konzept für die Klassen 5 bis 7 will hellhörig machen und strahlt die Botschaft aus, dass wir Mobbing unter keinen Umständen tolerieren.

 

No Blame Approach: Handeln ohne Schuldzuweisungen

Der sogenannte „ No Blame Approach“ bietet die Möglichkeit, Mobbing wirksam entgegen zu treten.

Gehandelt wird hierbei immer zum Wohl und Schutz der Mobbing-Betroffenen mit dem klaren Ziel,

Mobbing nachhaltig zu stoppen.

„Die besondere Faszination und gleichzeitig große Herausforderung des Ansatzes liegt darin begründet, dass – trotz der schwerwiegenden Problematik – auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen verzichtet wird. Vielmehr vertraut der Ansatz auf die Ressourcen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen, wirksame Lösungen herbeizuführen.“

Basierend auf dem „No Blame Approach“ steht das Anti-Mobbing-Konzept unseres Gymnasiums auf zwei inhaltlichen Säulen: Prävention und Intervention.

 

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Was Eltern tun können: Erste Hilfe bei Mobbingverdacht

Wenn Sie befürchten, dass Ihr Kind in der Klasse gemobbt wird, sprechen Sie Ihr Kind in einem ruhigen Moment darauf an und wenden Sie sich schnellstmöglich an den Klassenlehrer / die Klassenlehrerin Ihres Kindes. Diese/r wird sie mit weiteren Informationen versorgen.

Nehmen Sie bitte keinen Kontakt mit den Eltern des Mobbenden / der Mobbenden auf, auch wenn Ihnen das in diesem Moment vielleicht sehr schwer fällt. Die Intervention verläuft nur dann erfolgreich, wenn Mobbing dort bekämpft wird, wo es stattfindet: in der Schule.

Das Anti-Mobbing-Konzept für die Klassen 5-7 ist Teil des Schulprogramms am BvA. Der schulpsychologische Dienst Neuss unterstützt uns aktiv bei Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzepts. Verantwortliche an der Schule sind Frau Zimmermann (Prävention) und Frau Schwanitz (Intervention).

Auf ein fröhliches und friedliches Zusammenleben,

Claudia Schwanitz