Israel – Schüleraustausch mit der Ben Zvi High School

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BvA-Schüler und ihre israelischen Gastgeber in Kiryat Ono

Anreise mit Hindernissen – Stefanie Hecke

Donnerstag, 13. November 2014. 16 Schülerinnen und Schüler des BvA-Gymnasiums, begleitet von zwei Lehrern und Heidi Ruetz (Partnerschaftsverein Dormagen – Kiryat Ono), starten mit Flug AB8804 Richtung Tel Aviv; der zweite Schüleraustauschs mit der Ben Zvi High School in Kiryat Ono kann beginnen.

Mit welchen Erwartungen sind wir unterwegs? Was wird uns trotz monatelanger Vorbereitung noch überraschen?

Unsere israelische Partnerschule hat in den letzten Monaten ein interessantes, abwechslungsreiches, aber auch anspruchsvolles Programm für uns entwickelt, das immer noch so flexibel ist, sich an die tagesaktuellen Geschehnisse anzupassen.

Aber auch das interessiert uns derzeit mit am meisten: Wie erleben die Israelis die aktuelle Situation, in der große deutsche Tages- und Wochenzeitungen, aber auch die Tagesschau den Beginn der dritten Intifada sehen? Wie weit klaffen deutsche Berichterstattung und das Erleben im Land auseinander?

Die Verantwortlichen unserer Partnerschule zeigten sich im Vorfeld verwundert ob der Richtung der Berichterstattung in den deutschen Medien. Dass aufgrund dessen einige Eltern und Schüler verunsichert waren, ob sie die Reise antreten sollten, ist in israelischen Augen schwer nachzuvollziehen, da die derzeitige Lage für sie ihren Alltag bestimmt.

Allein an dieser recht unterschiedlichen Einschätzung lässt sich erkennen, dass unsere beiden Länder eine Menge trennt- wir freuen uns eher darauf, herauszufinden, was uns miteinander verbindet.

Dazu haben wir in den nächsten Tagen, aber auch gleich heute nach unserer Ankunft jede Gelegenheit: Zuerst werden wir von unseren Austausch-Partnern in der Schule in Empfang genommen, um gleich im Anschluss Yafo, eine der schönsten und ältesten Städte Israels zu besuchen.

Bericht: Simon Becker und Annalena Heinen

 Wir bekamen extra einen deutschsprachigen Tourguide, Odet, zur Seite gestellt. Natürlich darf auf so einem Schulausflug auch der Unterrichtsstoff nicht zu kurz kommen. Deshalb hat unser Tour Guide uns auch mit kleinen Theaterstücken die Geschichte Yafos an auserwählten Denkmälern dargestellt. Dabei stand vor allem der Spaß im Vordergrund.

 An so einem spannenden ersten Tag in einem neuen, fremden Land sammelt man viele Eindrücke. Da Israel ein Land ist, in dem Sicherheitsvorkehrungen alltäglich sind, wurden auch wir beim Eintritt in öffentliche Gebäude wie auch die Shopping-Mall kontrolliert. Auffällig für uns war die Anwesenheit vieler sehr junger Israelis in Militäruniform, diese müssen direkt nach ihrem Schulabschluss für zwei bzw. drei Jahre ihren Militärdienst ableisten. Wir waren auch verwundert, da der Lehrer der Israelis, Baruch, befugt dazu ist, eine Waffe mit sich zu führen. Dadurch haben wir uns sehr beschützt gefühlt, allerdings warf dies auch mehrere Fragen auf. Wieso hat er eine Waffe? Ist das normal in Israel? Das wird sich in den nächsten Tagen wahrscheinlich noch genauer klären, wer er genau ist und was er genau macht. Abschließend war es wirklich ein sehr aufregender Tag und ich denke, es wird noch Zeit dauern, um alle diese Eindrücke zu verarbeiten.

 01BvA-Schülergruppe mit Lehrern und israelischem Reiseleiter in Nazareth

Bericht Tag 2: Cedric Bardowieck

Tel Aviv – Eindrucksvoll, multikulturell, laut, lebendig, all diese Wörter passen zur zweitgrößten Stadt Israels, doch keines kann sie nur annähernd beschreiben.

Unser Tag in Tel Aviv fing mit einem Besuch in eben jenem Gebäude an, in welchem der Staat Israel am 14. Mai 1948 erstmalig ausgerufen wurde. Für viele der Besucher war dies äußerst emotional, originale Tonbandaufnahmen der Unabhängigkeitserklärung des israelischen Staates ließen die Bedeutung dieses historischen Augenblicks lebendig werden.

 Darüber hinaus sahen wir noch diverse andere Sehenswürdigkeiten und besuchten außerdem den Markt von Tel Aviv. Dieser ähnelte zweifellos meinen Vorstellungen eines orientalischen Marktes: Laut, verschiedene Gerüche, bunt und voller Menschen. Die Falafel zu Mittag war der krönende Abschluss unseres ersten wirklichen Aufenthalts in Tel Aviv.

Am Abend durfte ich an der Sabbatfeier meiner Gastfamilie teilnehmen. Diese war weniger durch traditionelle religiöse Riten als durch das Beisammensein der Familie bei einem üppigen Festmahl bestimmt. Es wurde gelacht, über die vergangenen Tage geredet, diskutiert oder geschmunzelt. Mit einer Hausparty bei einem Freund meiner Gastgeberin endete dieser eindrucksvolle und abenteuerliche zweite Tag.

03Stevan und sein Gastgeber Nimrod in Caesarea

04BvA-Schüler vor der Kulisse der Hafenstadt Haifa

bananenernte galilaea
Bananenernte in Galiläa

3. Tag: family day – Stevan Cvijanovic

 Heute war ich mit meiner Austauschfamilie in Caesarea. Nach ca. einer Stunde Fahrt waren wir angekommen und schon von weitem konnte man direkt am Mittelmeer ein riesiges Aquädukt aus der Antike sehen, das die Stadt zur Zeit der Römer mit Wasser versorgte, wie mir mein Gastvater erklärte. Die Ruinen im Caesarea Nationalpark zeigten z.B. ein römisches Dampfbad, ein Hippodrom (eine Pferderennbahn aus dem 2. Jhd. n. Chr.) und das älteste in Israel gefundene Theater. Es war sehr beeindruckend, zwischen den ganzen über tausend Jahre alten Ruinen langzugehen und sich einen Eindruck von der Stadt zu verschaffen. Außerdem liegt alles direkt am Meer, was einen wunderschönen Ausblick vor allem vom Theater aus garantiert.